Am 11. Juli 2014 war es soweit und wir starteten in Richtung Schweden, da wir es gern etwas entspannt mögen, haben wir wieder die Fähre Travemünde Trelleborg gewählt.
Die Wartezeit war schon ganz interessant
Damit wir nicht gegen die Zeit fahren müssen, haben wir uns angewöhnt einen Tag vorher anzureisen und eine Nacht mit dem Wohnwagen auf einem Trucker Stellplatz zu übernachten. So ist man rechtzeitig da und kann problemlos einchecken.
Für 6 Euro kann man auf dem eingezäunten und gut beleuchteten Platz stehen. Der Platz befindet sich auf dem Weg zum Skandinavienkai auf der rechten Seite. Keine gute Idee ist es, zu früh in den Hafen zu fahren, man blockiert ansonsten nur unnötig die Spuren.
Dazu kommt, dass es im Hafenbereich derart laut ist, dass an Schlaf nicht zu denken ist. Sicher dürfte der Platz auch sein, denn bei der Anzahl von schweren Trucks und dazu gehörigen ebenso großen Truckern, wird keiner darüber nachdenken einzubrechen oder gar jemanden zu überfallen.
Okay, etwas öd und leer, aber dafür Ruhe
Erster Halt zum Einkaufen…
Die beste Ehefrau von allen, hatte vor einigen Jahren Europas größtes Kaufhaus Gekås entdeckt und seitdem, ist es immer die erste Station für uns in Schweden. Normalerweise sind die Schweden ja recht entspannt und nicht immer darauf aus durch größer, schneller, besser zu beeindrucken. Hier ist es jedoch anders, unvorstellbar große Parkflächen, ein eigener Campingplatz und nun auch noch ein angeschlossenes Hotel machen deutlich, hier ist ein Macher am Werk. Bilder davon habe ich bereits in unserem Reisebericht von 2013 veröffentlicht. Näheres unter http://www.gekas.se/
Gleich morgens stürmen hunderte von Menschen die Eingänge und man kann den Eindruck gewinnen, es stünde ein lange Dürre, ein Krieg oder irgendeine andere schwere Katastrophe bevor, noch nie habe ich gesehen, dass so viele Waren gekauft werden.
Mit einem Tagesumsatz von 2 Millionen Euro und 20.000 Kunden sind die wirklich der Hammer! Aber folgt gern mal dem folgenden Link, dort gibt es einen Film der einem das volle Programm zeigt:
Hier zum FILM
Gleich einer Stampede bewegen sich die Massen auf die Eingänge zu. Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben und man irrt stundenlang auf dem Parkplatz herum, in der Hoffnung eine Parklücke zu finden. Die Geschäfte öffnen um 8:00 Uhr und man ist gut beraten nicht allzu spät dort zu erscheinen. Alternativ kann man sich mit dem kostenlosen Shuttle Bus auch vom Campingplatz bis zum Kaufhaus fahren lassen.
Zum Campingplatz am Kaufhaus bleibt zu sagen, dass er sehr groß ist und wohl nur von Hooksiel oder Schillig hinsichtlich der Anzahl der Stellplätze geschlagen werden kann. Das Einchecken erfolgt auf der gegenüberliegenden Straßenseite mehr oder weniger vollautomatisch. Man hat keine Platzwahl, man bekommt eine Stellfläche zugewiesen. Das Einchecken ist bis 23:00 möglich.
Wir hatten ein wenig Pech, der Platz war rappelvoll und man konnte und nur noch eine Stellfläche auf der Zeltwiese ohne Strom anbieten. Prima, eigentlich wollten wir 2 Tage bleiben und morgen ist das Endspiel der Fußballweltmeisterschaft…
Wir fühlten uns ein wenig dekadent inmitten der klatschnassen Zelte unsere warme Brühe zu löffeln, die meine beste Ehefrau auf unserem Kochfeld erwärmt hatte, nicht nur das die Brühe aus der Tüte eine mittelschwere Katastrophe war, nein das Wetter wurde auch immer schlechter und langsam machte ich mir Sorgen ob ich die 1,8 to. Wohnwagen wohl von der abgesoffenen Wiese bekäme.
Also disponierten wir um und planten eine schnelle Einkaufstour und eine Anreise zu unserem gebuchten Platz in Urshult Kärrasand, den wir einen Tag früher als geplant erreichen sollten. Somit haben wir auch sicher ein paar Euro gespart, oder besser gesagt, weniger ausgegeben.
Was soll schon passieren, der Reservierung vom Campingplatz Kärrasand haben wir schriftlich und für eine Nacht geht immer was. Dennoch hatte ich irgendwie ein schlechtes Gefühl und so bewahrheiteten sich meine Vorahnungen.
Der von uns gebuchte Platz war inzwischen ein Dauerstellplatz geworden und der alternative Platz daneben war bereits belegt. Wir stellten uns also erstmal auf einen freien Platz, um dann den Rest an der Rezeption zu klären.
Es beeindruckte weder das Personal noch die vor 2Jahren angefangenen neuen Betreiber des Platzes. Ja wir sollten erstmal da stehen bleiben und am nächsten Tag könnte man ja den Rest klären. Wir haben dann die Nacht dort gestanden und hatten immer noch die Hoffnung, dass man bemüht sein wird das Problem zu lösen und uns einen Stellplatz direkt am See geben zu können. Ebenso, wie die letzten Jahre halt auch.
Am nächsten Morgen wollten wir zum Einkaufen und uns mit frischen Lebensmitteln eindecken, dabei machten wir stopp an der Rezeption. Die neue Betreiberin des Platzes war natürlich nicht wie angekündigt anwesend und so blieb es bei einem kurzen Telefonat in dem man uns klar machte, wir hätten halt Pech und man könne es nicht ändern.
Kein Wort des Bedauerns oder nur irgendeine Anstrengung war zu erkennen, die Situation zu deeskalieren. Offensichtlich hatten die kein Interesse an Stammgästen.
Man lernt also daraus, ein Betreiberwechsel ist nicht immer positiv und auch ausgezeichnete Sprachkenntnisse aufgrund der Herkunft sind kein Garant dafür, dass man es ordentlich macht…
Oder anders gesagt, vielleicht ist es doch nicht so gut wenn deutsche in Schweden einen Campingplatz betreiben.
Hätten wir nur im Ansatz erkennen können, dass man sich bemüht oder eine Lösung sucht, wären wir auch auf einen anderen Stellplatz geblieben, aber so fühlten wir uns einfach nur verarscht…
Wir fuhren also vor unserem Einkauf zu einem uns vom Namen her bekannten Campingplatz der ca. 30 KM entfernt lag um die Lage zu checken. Was soll man sagen, nach einem Rundgang entdeckten wir einen Stellplatz der genau unseren Vorstellungen entsprach.
Gern trug man uns in die Gästeliste ein und wir vereinbarten, dass wir am Nachmittag nach dem Einkauf umziehen werden.
Also Einkaufen und ab zum Campingplatz Kärrasand, wir packten unsere sieben Sachen zusammen und währenddessen standen noch weitere Wohnwagen dort, die versuchten ihren gebuchten Stellplatz zu bekommen.
Offensichtlich haben die neuen Betreiber etwas Probleme ihre Software zu bedienen, anders kann ich mir das Chaos nicht erklären. Andere Stammgäste berichteten, dass sie nicht einmal eine Antwort auf ihre Buchungsanfrage bekommen hatten.
Etwas konnten wir ja zur Verbesserung der Situation beitragen, einfach schnell abreisen! Wer unsere Buchung nicht will und sich nicht wenigstens bemüht etwas zu tun, braucht auch unser Geld nicht!
Zum Glück hatten wir nicht bei Buchung bezahlt, so zahlten wir brav die eine Nacht und machten uns schnell davon.
Wir hatten bereits im letzten Jahr den Eindruck, dass man mit den Tanzveranstaltungen in Kärrasand eher das Geld verdient und der Campingplatz nur noch Beiwerk und notwendiges Übel ist.
In den Jahren zuvor unter dem alten Betreiber waren die Mülleimer immer rechtzeitig geleert und die Sanitäranlagen waren immer tipp topp. Schon im letzten Jahr konnte man nur noch von oberflächlich sauber sprechen und am Müllabtransport hatte man wohl gespart.
Mit Zunahme der Veranstaltungen hat sich auch die Struktur der Gäste geändert, viele bleiben nur über das Wochenende um zu den Veranstaltungen zu kommen um dann im und am Wohnwagen weiter zu feiern.
Die Müllmenge an der Glassammelstelle bestätigt den Eindruck, so gab es bereits im letzten Jahr einige Nächte die lauter waren, als in den Jahren zuvor.
Einige langjährige Dauercamper fehlten so auch schon im letzten Jahr, woran es gelegen hat? Ich schätze daran, dass man sich dort einfach nicht mehr „willkommen“ fühlt. Früher kam der Betreiber auf seiner Platzrunde mit dem Rad vorbei, freute sich darüber das man sich dein paar schwedische Worte abgerungen hat schnackte ein wenig, gab einem den einen oder anderen Tipp und fuhr zum nächsten Gast.
Alles wir gut!
Was soll man sagen, nun sitzen wir direkt am See auf unserem neuen Campingplatz, der Platz ist ruhig und gepflegt und ich schreibe gerade einen Teil dieses Berichtes und muss an den Lieblingsspruch meines Schwiegervaters denken:
„Alles hat seine zwei Seiten und einen tieferen Sinn“
Ja, er hat mal wieder Recht, wir sind auf einem kleineren Platz gelandet der viel gemütlicher ist und auf dem wir uns sehr wohl fühlen, so hat all der Ärger auch sein Gutes und wir starten in einen schönen Urlaub, selbst das Wetter soll morgen besser werden, ein Zeichen?
Am Tag zwei nach dem Desaster haben sich die Wolken verzogen, wir haben tolles Wetter einen prima Stellplatz und ein sehr angenehmes Umfeld.
Also, was lag näher als endlich eine Runde schwimmen zu gehen, ein unbeschreibliches Erlebnis allein auf den See heraus zu schwimmen und eins mit der Natur zu werden!
Ein fantastisches Panorama das sich einem eröffnet, eine kleine Bucht umsäumt von Nadelholzwäldern und darüber nur der blaue Himmel, an den Händen das klare kühle Wasser das ein angenehmes Gefühl am Körper hinterlässt.
Roger Willemsen könnte es sicher besser als ich beschreiben, aber leider ist er ja nicht hier um die wirklich passenden Formulierungen für dieses Erlebnis zu finden
Für mich bleibt es fast nicht ausdrückbar was man empfindet, in der Einsamkeit auf dem See eins zu werden mit dem Wasser, der Luft und dem leicht kühlem Wind der einem angenehm in das Gesicht bläst, während die Sonne sich alle Mühe gibt, Körper und Wasser zu erwärmen. Schon nach wenigen Minuten fällt einem alle Last des Alltages von den Schultern und man erlebt angenehme Minuten der Leere und der Stille, die nur durch das Plätschern der kleinen Wellen unterbrochen wird.
Was für ein Unterschied zu früheren Urlauben die ich früher auf Kreta verbracht habe. Ganz sicher auch erlebnisreich und wenn man in der richtige Ecke der Insel ist auch landschaftlich ein echtes Erlebnis, aber Gewinner nach 7 Jahren in diesem Wettstreit bleibt Schweden, dass es mit seinen viele Facetten schafft dieses für mich ungleichen Wettbewerb zu gewinnen.
Heute dann ein kleiner Rücksturz in die Zivilisation, einkaufen in Växjo mit der besten Ehefrau von allen. Der kreative Kopf in der Familie hatte feste Ziele, Panduro mit der gnadenlosen Rabattaktion REA 50%!
Wer kann da nein sagen und für eine gefühlte Stunde entschwand Sie hinter der wunderschönen Ladentür. Die Ausbeute konnte ich nur anhand der prall gefüllten Einkaufstüten erahnen. Danach ein Besuch im Kaufhaus Ahlens, das eigentlich immer das ein oder andere Stück für Haus und Heim zum Verkauf bereithielt, nur heute war die Beute gering, gerade Mal ein paar typisch schwedische Geschirrtücher landeten im Beutesack der Jägerin… Dennoch hatten wir dann am Ende des Urlaubs doch eine reiche Ausbeute
Damit ich nun nicht zu kurz kam, gestattete die beste Ehefrau von allen, einen Abstecher zu meinem geliebten Sonderpostenmarkt Ö+B, gab es hier doch die besten Werkzeuge in der berühmten schwedischen Qualität zu einem guten Preis.
Gleiches galt für die Schrauben die es hier in einem unvergleichlichen Preis- Leistungsverhältnis gibt. Diverse Schachteln landeten im Einkaufswagen und nun konnte ich nachempfinden was gemeint ist, wenn von Jägern und Sammlern gesprochen wird…
Die Jagd nach dem besten Schnäppchen macht hungrig und so fuhren wir zum Lunch Buffet im Grandios Einkaufszentrum das wir bei unseren letzten Besuchen schon entdeckt hatten hier gibt es einen gutes Chinesisches Restaurant bei dem wir gern Einkehr hielten.
Zwar ist die Einrichtung schlicht und einfach gehalten, aber die Auswahl und der gute Preis macht alles wett. Außerdem führt der Weg zum geliebten Mittagstisch noch an diversen Geschäften vorbei und somit nimmt die beste Ehefrau von allen natürlich die Gelegenheit wahr, zumindest mal einen Blick zu riskieren.
Die Einkaufszentren in Schweden sind ganz sicher von Männern geplant worden, an jeder Ecke gemütliche Sitzinseln an denen Ehefrauen ihre Männer parken und nach dem Einkauf dort wieder in Empfang nehmen.
Frisch gestärkt verlassen wir Växjo um zu unserem ca. 35 km entfernten Campingplatz aufzubrechen, nach Eintreffen auf dem Platz, wurden die „Schätze“ in unvorstellbarer Geschwindigkeit in die perfekt vorbereiteten Boxen im Wohnwagen verstaut, offensichtlich gab es hier einen lang gehegten Plan.
Ein erfrischendes Bad im See läute den Feierabend ein und schnell sind die geplagten Füße vergessen. Zum Abschluss des Tages werden die Gedanken schnell zu Papier gebracht, oder besser gesagt, in den Computer getippt…
Ein schöner Mückentanz und ein schöner Sonnenuntergang sind Zeichen dafür, dass es morgen wieder einen schönen Tag gibt!
Schnell sind ein paar Tage vergangen und was haben wir gemacht erlebt? Irgendwie fast nix, das Wetter ist hervorragend und wenn man nach dem Aufstehen und einem ausgedehnten Frühstück im Liegestuhl wieder ein wenig einschlafen kann, dann hat das auch irgendwie was …
Wir haben für schwedische Verhältnisse sagenhafte 30° erreicht, der Ventilator gibt alles und ich habe ein paar Aufnahmen von unserem Campingplatz gemacht, ein wirklich bemerkenswerter kleiner Platz mit 35 Stellplätzen. Ca. 35 Km von Växjo entfernt Linneryds Camping ein schlichter schöner Platz. Wer allerdings Unterhaltung braucht, das Einkaufzentrum direkt in der Nähe, der ist hier einfach mal falsch. Ab 22:00 Uhr werden die Gehwege eingeklappt und es herrscht Ruhe auf dem Platz.
In der Hoffnung auch ein Schnäppchen waren wir heute beim Lions Club, die in Tingsryd jeden Samstag einen Flohmarkt veranstalten.
Es gab zwar ein riesiges Angebot, aber irgendwie war nichts für uns dabei. Die gebrauchten Bestecke konnten wir nicht gebrauchen und auch das reichhaltige Angebot alter Tonbänder konnte mich nicht überzeugen. Die schwere alte Eichentruhe für 60 Euro wär es ja noch gewesen, aber wie hatten wir die mitbekommen sollen, schade eigentlich.
Weil es mir gerade einfällt und bevor ich es vergesse:
Es macht wenig Sinn Bargeld mit nach Schweden zu nehmen, nur ganz wenige Banken tauschen überhaupt Geld ein und wenn, dann sind die Öffnungszeiten für eher ungewöhnlich.
Besser ist es definitiv sich am Automat mit Bargeld zu versorgen. Man braucht es auch fast nicht, denn in Schweden zahlt man zu 95 % mit der Kredit oder Bankkarte Maestro.
Ob Ihre Karte in Schweden funktioniert, sollte man vorab bei seiner Hausbank klären. Visa Card u.ä. gehen immer.
Ja, und weil wir gerade bei allgemeinen Themen sind, vergessen Sie in Schweden den Traum vom freien stehen in der Natur.
Auch wenn die schwedische Rechtslage das bei sehr weiter Auslegung des Jedermanns Rechts das zulassen könnte, wird es immer mehr eingeschränkt, die Schweden haben es einfach satt schöne Plätze vorzufinden, die mit dem Müll und anderen Hinterlassenschaften des letzten Campers übersät sind.
Die Zuwegungen sind oft mit Findlingen oder dicken Baumstämmen versperrt, mittlerweile hat man sogar Schilder die das Campen verbieten. Mein Dank an alle rechtskundigen Deutschen die es soweit haben kommen lassen.
Planen Sie also für den Campingurlaub ein Budget für Stellplätze ein und trennen Sie sich von dem Gedanken vom super günstigen Urlaub in freier Natur, bei dem man Müll, das Grauwasser und in einigen schweren Fällen gar das Campingklo nebst Chemie im Wald entsorgt.
Von einigen ganz schlauen bin ich bereits ausgiebig informiert worden, dass Campen nach dem Jedermannsrecht vollkommen legitim sei.
Ja das ist richtig, außerhalb der Sichtweite von Häusern und mit einem Zelt für eine Nacht ist das richtig. Nicht aber mit Wohnwagen und Wohnmobil.
Leute die darüber diskutieren wollen, sollten Schweden fernbleiben, sie würden nur den Ruf der deutschen Urlauber weiter schädigen. Im Übrigen ist das freie stehen in Schweden auch nicht ungefährlich, einige Banden haben sich darauf spezialisiert, solche Urlauber zu überfallen und auszurauben. Schweden ist eben nicht nur Bullerbü…
Fahren Sie auf einen Campingplatz, dort stehen Sie sicher, haben ordentliche Ver- und Entsorgungsmöglichkeiten und auch eine Dusche! Frische Brötchen gibt es auch, also gönnen Sie sich den Luxus!
Sonntag 20.7.2014 09:30 nach einem ausgedehnten Frühstück war ich neugierig wie sich die Wassertemperatur entwickelt hat, bei gestrigen 30° lag die Wassertemperatur zumindest an der Oberfläche bei etwa 21° man konnte sich also herrlich erfrischen.
Die Nachttemperaturen lagen gestern bei etwa 17° Grad, so war wenigstens an erholsamen Schlaf zu denken. Aber auf den See hatte das auch so seine Auswirkungen, es war deutlich kühler heute, ich schätze so etwa 19° Wassertemperatur bei 25° im Schatten an der Luft, lässt man beim Schwimmen die Beine etwas baumeln, fühlt man die wirklich kalte Unterströmung die einem sofort jede Lust am Tauchen nimmt.
Die Unterströmung am See ist nicht zu unterschätzen, ungeübte Schwimmer sollten sich da langsam herantasten und nicht gleich meinen sie müssten den See überqueren, ich bin sicher, dass ginge schief. Kinder sollte man an dem kleinen Strand nicht aus dem Augen lassen und mit Schwimmflügeln sichern, der Strand fällt doch recht schnell ab.
Für Nichtschwimmer gibt es auch unten am Campingplatz einen Badebereich der mit einem Quersteg deutlich den Nichtschwimmerbereich abtrennt. Ein wirklich schönes Plätzchen das auch allen offen steht, also nicht nur den Campern.
Auf jeden Fall war die Schwimmrunde ein toller Einstieg in den Tag und die beste Ehefrau von allen ist grad auf dem Weg zum Kiosk etwas von dem leckeren schwedischen Eis zu besorgen. Ob es viele Kalorien hat? Fragen Sie mich einfach nach dem Urlaub noch einmal…
Sollte man vor dem Urlaub in Schweden zu Hause kräftig einkaufen und Verpflegung bunkern?
Schweden hat ja den Ruf in Sachen Lebensmittel recht teuer zu sein. Ja Schweden ist teurer, ich denke gefühlte 15% gegenüber unseren Preisen in etwa ohne, dass ich daraus eine wissenschaftliche Studie machen will.
Aber dennoch sollten Sie nur die wichtigsten Dinge für den ersten Tag mitbringen, sie berauben sich sonst eines wirklich tollen Erlebnisses in Sachen Speisen und Getränke in Schweden. Allein die Auswahl an Fruchtsäften ist herrlich, geht weiter über sämtliche Molkereierzeugnisse über die Fleischtheke bis zum Fisch….
Gönnen Sie sich das Geschmackserlebnis, Urlaub ist nur einmal im Jahr und man gibt auch sonst viel Geld für Blödsinn aus. Hier bei den Lebensmitteln ist es gut investiertes Geld! Die Molkereiprodukte gibt es durchgängig auch Laktosefrei, gleiches galt grad auch für mein herrliches Vanilleeis mit Blaubeeren…
Ist man mit dem Wohnwagen in Schweden unterwegs, so sollte man darauf achten das man Adapter für die CEE Stecker dabei hat. Auf einigen Campingplätzen gibt es noch die gute alte Schuko Steckdose an die man den Wohnwagen anschließen muss, die Schmelzsicherung direkt daneben.
Es macht also durchaus Sinn auch ein oder zwei Schmelzsicherungen im Wagen als Ersatz zu haben, nicht das man am Abend plötzlich ohne Strom da steht, weil Heizung, Fön und die Warmwasseraufbereitung ein wenig zu viel war… Erfahrungsgemäß passiert so etwas ja immer dann, wenn man der Platzwart grad mal nicht da ist.
Wir sind ja nun auch mit Fernseher unterwegs und wenn man die SAT Schüssel auf dem Dach hat, so kann es einem passieren das Bäume den Empfang stören, ich fahre seit Jahren mit einem Dreibein und SAT Schüssel so wie 3 x 10 M Antennenkabel.
So kann einem bei der Tagesschau nichts passieren… In diversen Internetforen wird man ja schnell zum schlechten Camper degradiert, weil man einen Fernseher dabei hat. Uns ist es egal wie andere darüber denken, wir schauen am Abend fern…
Die schwedischen Campingplätze sind nicht immer ebenerdig und so macht es Sinn diese Auffahrtkeile dabei zu haben, sowie einige kleine Holzplatten zum Ausgleichen der Stützen, wenn man nicht in der Nacht aus dem Bett fallen will, weil der Wagen schief steht.
Man braucht etwas Übung wenn man um erfolgreich auf die Keile fahren will, gerade hier leistet ein Mover gute Dienste!
Ja, Alkohol in Schweden ist teuer und wer nicht drauf verzichten will, sollte sich entsprechend bevorraten. Bei uns hat sich der Vorrat auf etwas Rotwein reduziert, mehr brauchen wir nicht. Wenn man doch etwas mehr braucht und nicht vorgesorgt hat, besucht man halt den staatlichen Schnapsladen „Systembolaget“. Alkohol über 2,5% darf im Supermarkt nicht verkauft werden.
Auch Raucher sollten sich bevorraten, ein Schachtel Zigaretten 19 Stck. kosten schnell mal um die 6 Euro.
Der Tag klingt aus mit einer wohl gefüllten Universalpfanne in der wir unser Fleisch „grillen“ und einem gutem Glas Rotwein, oder waren es doch zwei?
Heute waren Sie da die - Parzellenlatscher - ;
Während ich meinen ausgedehnten Mittagsschlaf auf der Liege hielt, standen plötzlich 3-4 ungebetene Gäste
unter unserer Markise die über das Sturmband gestiegen waren oder unten durch, vor Schreck fehlten mir die Worte als der kleine Trupp weiterlatschte.
Der geneigte Leser wird es erahnen, es waren nicht die Dänen, die Schweden, die Holländer oder sonstige Nationen, nein, es waren Deutsche. Somit erübrigte sich auch jede Diskussion.
Ich hatte keine Lust auf eine ausgedehnte Debatte über das Jedermannsrecht, in dem die Truppe sicher bestens bewandert war. Kopfschüttelnd und ein wenig angewidert, dreht ich mich um und schlief weiter.
Die erste Woche Schweden Urlaub wirkte also schon; Ich war, sagen wir mal, fast entspannt…
Loppis und anderer Krempel?
Sofern Sie am Straßenrand dieses Schild entdecken, halten Sie unbedingt an und stöbern Sie nach Herzenslust zwischen den Flohmarktartikeln, kennt man das in Deutschland nur an bestimmten Tagen oder bestimmten Plätzen, gibt es den kleinen Flohmarkt immer und überall, jedenfalls im Sommer. Ich hab heute das ultimative Schnäppchen gemacht, 10 m Antennenkabel zu umgerechnet etwa 1,80€
Fabrikverkauf Plaste und Elaste oder die Vorhölle für Ehemänner
Schon vor Jahren hat die beste Ehefrau von allen das Verkaufszelt der Fa. Hammarplast entdeckt.
Aus Richtung Tingsryd kommend Richtung Växjö findet man es leicht auf der rechten Seite, unschwer zu erkennen am blauen Zelt und den vielen Autos, die unmittelbar davor parken.
Hier findet man vom Blumenkübel bis zu Schneeschaufel aus hochwertigem Kunststoff einfach alles. Vor allem die stapelbaren Boxen haben es der besten Ehefrau von allen und meiner Schwiegermutter angetan, schon diverse Wagenladungen haben wir von dem Zeug nach Deutschland verbracht.
Jedoch scheint in den Hauhalten ein schwarzen Loch zu existieren, in dem Materie einfach verschwindet, anders kann ich mir den jährlich wiederkehrenden Bedarf nicht erklären. Weggeworfen wurde noch nichts davon, aber irgendwie ist nie genug davon da!
Gut, ein wenig bin auch ich schon infiziert, finden sich im Schuppen doch auch schon diverse Boxen und Kisten um Werkzeug und Verbrauchsmaterialien zu lagern. Ja, ich gebe es zu, auch im Wohnwagen ist das Zeug wirklich praktisch!
Anstrengend halt darauf zu warten, bis die beste Ehefrau von allen die Waren begutachtet hat und die Preise verglichen wurden. Man soll es nicht glauben, die beste Ehefrau von allen führt Buch über die Einkäufe dort und es wird penibel verglichen.
Dachte ich bis jetzt, wir hätten einen großen Kofferraum, musste ich heute sehen, wie dieser an Größe rapide abnimmt. Schön auch zu sehen, dass die Vorhölle für Ehemänner international ist, selbst die sonst so tiefenentspannten schwedischen Ehemänner sah ich schwer abgenervt im Gang stehen.
Aber letztendlich muss ich zugeben, ein Besuch lohnt und ein während des Urlaub ist ein MUSS! Fortgeschrittene fahren auch zweimal oder dreimal hin…
Kaufhaus Börjes in Tingsryd
Hätten wir so etwas nur zu Hause in unserem beschaulichen Delmenhorst, es gibt einfach alles, vom Nackensteak über Unterwäsche, Elektro- und Haushaltsabteilung bis zum Reitstiefel in Größe 49/50.
Die Reitstiefel haben uns nicht so wirklich begeistert, hätten wir doch dann auch den Gaul dazu kaufen müssen, also entschieden wir uns für diese schönen kleinen Lampen die man in das Fenster hängen kann, einmal für die Küche und einmal für das Erkerfenster im Wohnzimmer.
Krönender Abschluss war dann der Besuch der Lebensmittelabteilung in der wir diverse Fruchtsäfte und eine leckere Smögåstårta erstanden haben.
Technik, Internet Wlan und Co.
Man soll es nicht glauben, in Schweden gibt es an vielen Campingplätzen, Einkaufszentren und in den Touristenbüros freies WLAN, wem das nicht reicht kann über einen Volumentarif 100 GB Trafik für ca. 45,-- Euro bei der Fa. „3“ erwerben; das sollte für rund einen Monat ausreichen.
Die beste Ehefrau von allen ist im Urlaub voll ausgestattet, IPad, IPhone nebst Notebook sichern Ihr den Zugang zur Welt und damit hat sie Ihren Internetshop und den E-Maileingang voll im Griff.
Ich selbst nutze dabei nur unsere Tageszeitung App, um auch im Urlaub nach dem Frühstück informiert zu sein was grad in Delmenhorst läuft. Ein prima Service des Delmenhorster Kreisblattes!
Das Notebook nutze ich nur offline um zwischendurch meine Gedanken in die Textverarbeitung zu tippen. Für den Urlaub sonst habe ich mir eine Abstinenz von Internet, Facebook & Co verordnet, ein prima Test um festzustellen ob bereits eine Abhängigkeit besteht. Die erste Woche ging es sehr gut ohne!
So, schneller alle gedacht sind wir schon in der letzten Woche unseres Urlaubs angelangt. Schade, grad habe ich mich an einen Tagesablauf ohne Plan gewöhnt und schon sieht man wie das Ende naht…
Nun ja, so ganz ohne Tagesablauf geht’s ja doch nicht, das Campingklo muss regelmäßig entsorgt werden und das Frischwasser muss mit der Gießkanne geholt werden. Also 4-5 mal zur zentralen Wasserversorgung laufen um den 50 Liter Tank zu füllen, danach braucht man natürlich eine Pause mit frischem Kaffee und einem Schmök.
Am Abend steht dann der Abwasch an, wie auf jedem Campingplatz gibt es auch hier eine zentrale Küche mit Abwaschmöglichkeiten,.
Dabei wird man als Ehemann der besten Ehefrau von allen durchaus auch mal tätig, schon lustig die internationalen mitleidsvollen Blicke der anderen Männer zu sehen und auf der Stirn kann man ablesen: „aha, noch so ein armes Schwein das zum Abwasch eingeteilt wurde“ .
Man lernt eben dazu, Kommunikation kann also auch sprachlos und ohne Gebärden stattfinden …
Heute betrat einer der jüngeren Herren die Abwaschküche und ich sah aus den Augenwinkeln wie er merkwürdig zuckte, ab und an das Bein schwang und in einem merkwürdigen Rhythmus auf dem Geschirr schrubbte.
Mein erster Gedanke war, Mensch, was ein armes Schwein, so jung, behindert und dann noch der Abwasch…
Aber etwas näher betrachtet sah ich, dass er riesige Kopfhörer trug und die Zuckungen wohl eher dem Rhythmus seiner Musik geschuldet waren. Leider konnte man die Musik nicht hören, aber die Bewegungen passten nicht zu Rock´n Roll oder Country und Western Musik, auch zu Helene Fischer oder ähnlichen Schlager, passten die Bewegungen nicht.
Ich verließ also die Waschküche in der Gewissheit, er hört Musik aus einer anderen Welt und ich bin endgültig in der Generation 50+ angekommen, mein Gott der Abwasch beschleunigt den Alterungsprozess…
Lesestoff und die Ruhe
Man ist gut beraten etwas zu lesen nach Schweden mitzunehmen, die Ruhe, die Gemütlichkeit laden einfach dazu ein, ein Buch in die Hand zu nehmen und gemütlich am See zu lesen, während der leicht kühle Wind einem sanft ins Gesicht bläst.
Begonnen habe ich mit leichter Kost dem Buch Cara Wahn von Micha H. Echt. Ein wirklich schönes Buch mit lustigen Episoden aus dem Camping Alltag und Geschichten eines Campingplatzbetreibers. Wirklich gut und unterhaltsam geschrieben.
Wenngleich ich mir gern ein paar mehr Anekdoten vom Campingplatz gewünscht hätte, statt der ausführlichen und eher pornografischen Beschreibungen von Nächten mit der Freundin oder Erlebnisse unter der Dusche mit einer drallen Berlinerin.
Das Buch hätte diese Szenen nicht gebraucht und wertet das Buch für mich damit ein wenig ab. Wenn ich so etwas hätte lesen wollen, hätte ich zu einem Schmuddelheft gegriffen, aber nicht zu einem sonst eher lustigen Buch über das Campingleben. Zum Glück waren es nur drei Szenen…
Danach widmete ich mich der Biografie Helmut Schmidts, die natürlich ein ganz anderer Stoff war, obwohl ich ja selbst die Zeit erlebt habe, gab es durchaus einige Zusammenhänge, die mir so nicht bekannt waren oder einfach entfallen waren. Gern habe ich das Buch gelesen und man konnte es nur schwer aus der Hand legen.
Kramermarkt in Tingsryd
Ausnahmezustand in dem sonst so beschaulich ruhigen Ort, auf jedem größerem Platz und in allen Straßen waren Stände und Karussells aufgestellt worden. Die Apotheken hatten kleine Tische aufgestellt, an denen Wasser verteilt wurde, bei der großen Hitze ganz sicher keine schlechte Idee.
Unsere persönliche Ausbeute war nicht sehr groß, bis auf ein „schwedisches Barometer“ bestehend aus Granne, einem fein geschälten kleinen Tannzweig, zeigt die Spitze nach oben wird das Wetter gut, zeigt er nach unten, wird’s schlecht und einer großen Rolle Mülltüten war irgendwie nichts interessantes dabei. Auch die Zaubermittel und Lappen zum Saubermachen fanden nicht so unser Interesse. Bei 30° entschieden wir uns dann doch lieber für ein Bad im See.
Heute gab es dann den lang ersehnten Schauer, der die Temperatur auf 26° drückte und die dicken Tropfen sorgten für eine wunderbare Erfrischung, die Luft war danach klar und frisch.
Unsere neue Markise hat diese Herausforderung super gemeistert, natürlich waren die einfachen Seitenwände nicht 100% dicht und zwischen dem Tuch und der Spannstange kamen einige Tropfen herein.
Das war uns allerdings schon beim Kauf klar gewesen, es war auch nicht die Zielsetzung gewesen ein Vorzelt nachzubauen. Wir sind sehr zufrieden und freuen uns, dass wir die große Ausführung genommen haben.
Die Peggy Halterungen und Spanngurte habe bis jetzt einen guten Job gemacht, frischte der Wind am Abend doch immer mal ein wenig auf, bis jetzt hält alles prima und wir sind sicher das uns die Markisenlösung am besten gefällt.
Die Panorama Scheiben in der Seitenwand mussten wir allerdings abhängen, da es bei 30° doch ein wenig warm wird. Wir werden nun Klettband auf die Wand aufnähen damit man schnell verdunkeln kann.
Ein Besuch im Glasreich bei Kosta Boda
Es ist unglaublich was die dort aus Glas für herrliche Objekte schaffen! Sofern Sie einmal dort in der Nähe sind, fahren Sie unbedingt ran, es lohnt sich wirklich!
So, wir brechen unsere Zelte ab und fahren Richtung Fähre, auf einem kostenlosen Stellplatz legen wir eine große Pause ein, bevor es dann am nächsten Morgen auf die Fähre geht. Stellplatzromantik? Naja, ich war froh das es nur eine Nacht war.Wir sind eben doch lieber auf einem richtigen Campingplatz.
Gegenüber stand tatsächlich ein Wohnmobil für länger dort, eine Nacht fand ich das ganz okay, aber dann reichte es auch!
So, tschüss Trelleborg!
So hier laufen wir wieder in Deutschland ein….
Travemünde hat uns wieder
3 Wochen lang gab es herrliches Wetter, es war für Schweden schon fast zu warm. Es war ganz sicher einer der schönsten Urlaube bisher
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