Mittwoch, 1. Mai 2013

Reiseinformationen Schweden

Haustiere:

In den letzten Jahre wurde die Bestimmungen für die Einreisen mit Tieren deutlich gelockert. Seit 2012 entfällt der Bluttest und die Wurmkur.Eine schriftliche Genehmigung ist nicht mehr erforderlich.Ein Gesundheitsattest und Impfungen sind nicht mehr vorgeschrieben wenngleich diese empfohlen werden.
Vorgeschrieben sind:
  • D-Kennzeichnung mit Mikrochip oder eine deutlich erkennbare Tätowierung wenn diese vor dem 3.Juli 2011 vorgenommen wurde
  • Impfung gegen Tollwut
  • Ein Pass in dem der Tierarzt alle notwendigen Maßnahmen dokumentiert hat
 Informationen dazu auch in deutscher Sprache auf:
http://www.jordbruksverket.se


Auf jeden Fall die genauen Bestimmungen im folgenden Link beachten!
http://www.jordbruksverket.se

Jedermansrecht oder der große Irrtum

Das Allemansrätt / Jedermannsrecht ist eine von vier Grundrechten in Schweden und erlaubt es jedem sich frei in der Natur bewegen zu dürfen. Das bedeutet aber nun nicht, dass man mit seinem Wohnwagen einfach mal überall stehen darf. In diversen Internetforen lesen ich immer wieder das gerade der deutsche Urlauber der Annahme ist wild Campen zu dürfen. Dem ist nicht so und ich kann nur jedem empfehlen einen der unzähligen Campingplätze anzusteuern. Erlaubt ist in Schweden eine Übernachtung auf Parkplätzen usw. im Prinzip also wie in Deutschland.
Mit dem Wohnmobil, dem Auto oder Wohnwagen darf man bis zu 24 Stunden auf gekennzeichneten Parkflächen am Rand öffentlicher Straßen stehen. An Wochenenden oder Feiertagen ist das parken bis zum nächsten Werktag gestattet.
Verboten ist es an Strände oder abseits von Straßen zu fahren.

Das bedeutet ganz konkret, dass man sein Wohnmobil nicht abseits von Straßen zum übernachten abstellen darf. Diese Regelung zum Schutz der Natur kann auch nicht durch Grundstücksbesitzer umgangen werden.
Zelten ist für eine oder zwei Nächte gestattet. Weder die Natur selbst, noch Anwohner dürfen gestört werden, der Aufenthalt ist außerhalb von Sicht und Hörweite von Privatgrundstücken erlaubt.
In Nationalsparks oder Naturschutzgebieten gelten besondere Regeln welche immer das Aufstellen von Zelten verbieten. Klar sollte auch sein, dass Schilder zu beachten sind, die das Zelten verbieten.

Respektieren Sie den Hausfrieden!
In der Natur dürfen Sie wandern, Fahrrad fahren, reiten und Ski fahren, wenn dadurch Saaten, Schonungen und dergleichen keinen Schaden nehmen. Sie dürfen jedoch nicht ohne Erlaubnis ein privates Hausgrundstück queren oder sich darauf aufhalten, denn dies gilt in Schweden als Hausfriedensbruch
.

Nicht stören - nicht zerstören, so lautet die einfache Faustregel dieses Rechtes
Früchte der Natur
Es ist verboten, Äste, Zweige, Laub, Rinde, Eicheln, Nüsse oder Harz von lebenden Bäumen oder Sträuchern zu entnehmen, abzubrechen oder abzureißen. Selbstverständlich ist es erst recht verboten, lebende Bäume oder Sträucher zu fällen.
Erlaubt ist es hingegen, wilde Blumen und Beeren zu pflücken, Pilze zu sammeln und herabgefallene Zweige und Reisig aufzulesen. Bestimmte Pflanzen stehen jedoch unter Naturschutz, weil ihr Bestand gefährdet ist. Solche Pflanzen dürfen unter keinen Umständen gepflückt werden! So sind beispielsweise in Schweden alle Orchideenarten geschützt. Informieren Sie sich bitte in den örtlichen Touristenbüros

Baden und Boot fahren
Sie dürfen baden, eine Nacht mit einem Boot an fremden Ufern anlegen und an Land gehen. Dies gilt jedoch nicht für Haus- und Ferienhausgrundstücke oder Gebiete mit behördlichem Zutrittsverbot, z.B. Vogel- oder Robbenschutzgebiete. Im übrigen gelten dieselben Regeln wie beim Camping. Ein Festmachen an Privatstegen ist nur in Notfällen gestattet.

Seen, Fließgewässer und Meere dürfen mit Booten befahren werden. Beachten Sie lokale Vorschriften wie z.B. Geschwindigkeitsbegrenzungen, Zutrittsverbote o.ä. Von Motorbootfahrern wird besondere Rücksichtnahme erwartet! Das Fahren mit Wasser-Skootern stört Mensch und Tier über Gebühr und schädigt Fauna und Flora. Eine Benutzung von Wasser-Skootern ist deshalb in Schweden generell verboten; nur für wenige, von den Provinzialregierungen freigegebene Gewässerabschnitte gelten Ausnahmen. Nähere Informationen erteilt die jeweilige Provinzialregierung (Länsstyrelsen).

Zollbestimmungen

Für Reisende aus EU Ländern gelten die allgemein gültigen EU Richtlinien, die natürlich nur für die private Einfuhr gelten. Beim Thema Alkohol ist folgendes zu beachten:
  • Man muss mindestens 20 Jahre alt sein um Alkohol einführen zu dürfen
  • Der Alkohol darf nur für den persönlichen Gebrauch eingeführt werden
  • Mitbringsel und Geschenke gehören nicht zum persönlichen Gebrauch
Was noch zum persönlichen Eigengebrauch zählt und was nicht entscheidet der schwedische Zoll auch durchaus mal nach eigenem Ermessen, dabei gelten folgende Richtwerte;
  • Spirituosen über 22%: bis zu 10 Liter
  • Starkwein/Dessertwein zwischen 15% und 22%: bis zu 20 Liter
  • Wein zwischen 3,5% und 15%: bis zu 90 Liter
  • Bier bis max. 3,5%: 110 Liter
Sollte für einen feucht fröhlichen Urlaub durchaus reichen ….

Sollte man nichts mitgenommen haben, so kann man in Supermärkten Alkoholische Getränke bis zu 3,5% erwerben, alles andere bekommt man nur in den staatlichen Geschäften mit der Bezeichnung Systembolaget. Manche dieser Geschäfte sind besser gesichert als die örtliche Bank Smiley
Informationen hier:
http://www.systembolaget.se

Tabakwaren:

Erlaubt ist die Einfuhr von bis zu 800 Zigaretten (oder 400 Zigarillos, oder 100 Zigarren oder 1 kg Tabak) zoll- und steuerfrei, ab 18 Jahren.
Fragen dazu beantwortet gern der schwedische Zoll
Tullverket
Box 12854
S-112 98 Stockholm
Schweden

Tel: 0046 - 771 / 23 23 23
E-Mail:
tyska.tullsvar@tullverket.se

Homepage: http://www.tullverket.se/

Shopping

Die Geschäfte öffnen in der Rege Werktags von 10:00 – 18:00 Uhr An Sonnabenden bis 14:00 oder 16:00 Uhr In Warenhäusern oder großen Supermärkten kann man bis 20:00 Uhr und manchmal auch bis 22:00 Uhr einkaufen. Aber auch Sonntags ist oft einkaufen möglich meist von 12:00 –16:00 Uhr. Große Lebensmittelmärkte wie ICA haben auch längere Öffnungszeiten. In meinen Augen macht es keinen Sinn sich mit Lebensmitteln zu bevorraten da man ein tolles Angebot zu moderaten Preisen vorfindet.
Tax Free (Rückerstattung der Mehrwertsteuer ist für EU Bürger nicht möglich)

Findet man am Wegesrand ein Schild Loppis (Flohmarkt) unbedingt anhalten und ein wenig stöbern, oft findet man einen kleinen Schatz den man gebrauchen kann Smiley

Rauchverbot

Das Rauchen in Hotels, Bars und Restaurants ist seit 2005 verboten, gleiches gilt für öffentliche Gebäude.

Reisedokumente

Das Reisen ist für Mitglieder der Schengen Staaten ohne Kontrolle möglich, dennoch ist es empfehlenswert den Personalausweis mitzuführen. Schweizer Bürger benötigen die Identitätskarte oder einen gültigen Pass, da die Schweiz an dem  Abkommen nicht teilgenommen hat.

Medizinische Versorgung

Die medizinische Versorgung in Schweden ist sehr gut, bei Erkrankungen oder akuten Fällen stehen Unfallambulanzen zur Verfügung (Akutmottagningen) Zwischen Schweden und allen anderen EU-Ländern besteht ein Sozialversicherungsabkommen das einem die gleiche Behandlung wie im Heimatland ermöglicht.  2006 wurde die European Health Insurance (EHIC) eingeführt . Die Karte ersetzt den Auslandskrankenschein und kann über die Krankenkasse bezogen werden. Man sollte zuvor die 1177 anrufen und sich einen Termin geben lassen, aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass die selbst bei akuten Fällen die Ruhe weghaben und man stundenlang wartet.
Trotz aller Regelungen ist eine Gebühr zwischen 23,—€ und 40,-- € Euro fällig, also niemals ohne Bargeld oder Kreditkarte ins Krankenhaus, die kennen da kein Erbarmen Smiley
Hierzu sollte man eine entsprechende Auslandskrankenversicherung abschließen, die Krankenkassen übernehmen diese Gebühren nicht.

Medikamente gibt es in Schweden nur in der Apotheke, man findet selbst im kleinsten Ort eine. Zu empfehlen ist auf jeden Fall täglich benötigte Medikamente in ausreichenden Mengen mitzuführen. Hier kann ich auch aus eigener Erfahrungen sagen, dass gerade beim Thema Schmerzmittel die Schweden sehr sparsam sind und einen akuten Bandscheibenvorfall auch mal mit ein paar normalen 08/15 Tabletten abspeisen. Wer also hochdosierte Medikamente wie Tramadol 100 150 und 200 benötigt oder IBU Hexal / IbuProfen 800 und ähnliches, sollte die in ausreichender Menge mitnehmen.

Notruf

Polizei und Feuerwehr erreicht man in Schweden unter der Nummer 112 der Notrufkanal (Funk) ist der Kanal 16 

Grundregeln beim Thema Wohnwagen

die Höchstgeschwindigkeit für Wohnwagengespanne in Schweden beträgt 80 km/h. Es wird streng überwacht und neben den stationären Blitzern ist man in Schweden gern mit der Laserpistole unterwegs. Die Bußgelder sind erheblich höher als in Deutschland.
Die Schweden fahren deutlich entspannter als mancher Zeitgenosse hier, dass Befahren des Seitenstreifens ist erlaubt um andere unproblematisch überholen zu lassen. Wird immer wieder gern gesehen…
Grauwasser:Es ist nur ein geschlossenes Abwassersystem unter den Campingfahrzeugen erlaubt; einfach Eimer drunter und fertig  ist nicht. Daher einen Abwassersack oder eine Abwassertank fest (geschlossen) mittels Schlauch mit dem Abwassersystem verbinden.
Campingkarten
Für Skandinavien wird die Camping Key Europe benötigt. Diese Karte kann über den ADAC bezogen werden, oder bei Camping.se unter www.camping.se
Die Kartenvorteile:
http://www.campingkeyeurope.com/default.aspx?lang=de
Warndreiecke:
Es sind 2 Warndreiecke  mitzuführen, einmal für den Wohnwagen und einmal für das Zugfahrzeug.

Telefon und Internet

Die Vorwahl für Schweden ist die 0046 gefolgt von der Ortsvorwahl ohne Null und dann die eigentliche Rufnummer. Die Netzabdeckung in Süd – und Mittelschweden ist fast 100% in Nordschweden kann es auch mal größere Funklöcher geben.
Um ins Internet zu kommen ist es zu empfehlen eine entsprechende Prepaidkarte vor Ort in Schweden zu kaufen, dass ist oft günstiger als mit hiesigen Angeboten.

Post

Fast in jedem Supermarkt gibt es Postkarten und Briefmarken, wenn nicht gar eine Postagentur. 12 Kronen kostet die Briefmarke um eine Karte nach Deutschland zu schicken.

Kreditkarten / EC Karten

Kartenzahlung ist in Schweden weit verbreitet, in den Supermärkten ICA kann man mit der EC Karte und PIN bezahlen, ansonsten Visa Karte und ähnliche. Bei Kreditkarten ist zu beachten da manchmal die Pin abgefragt wird, also nur de Unterschrift reicht nicht immer. Gilt vor allem beim Tanken!

Banken

Die Banken haben während der Woche von 10-15:00 Uhr geöffnet. Auch in Schweden gibt es den Schlado (Scheiß langer Donnerstag) da ist dann bis 17:00 Uhr geöffnet.

Bargeld kann man aber problemlos am Geldautomat abheben, mit gebrachtes Geld in Euro kann man in Wechselstuben gegen Kronen tauschen (Forex oder X-Change) Abhebungen vom deutschen Postsparbuch ist in Schweden möglich.

Reisen für Leute mit Handicap

Schweden ist vorbildlich was die Unterstützung von Behinderten angeht, es sind oft Behindertengerechte Einrichtungen vorhanden. Tipps und Informationen bekommt man beim schwedischen Behindertenverband:
www.dhr.se Mail: Info@dhr.se

Im Supermarkt

In den großen ICA Märkten ist es ein echtes Erlebnis einkaufen zu gehen, Ein sehr tiefes Sortiment das einmal die Auswahl nicht grad leicht macht. Findet man hier 5-6 Sorten Ketchup, findet man dort ein ganzes Regal mit Sorten die hier noch niemand gesehen hat.
Nicht wundern darf man sich an den Thekenbereichen, Pflicht ist es eine Nummer zu ziehen die dann aufgerufen wird. Hast Du keine Nummer, wirst Du auch nicht bedient, auch dann nicht, wenn man ganz allein ist…  Smiley
An den Kassen und überall hat man die Ruhe weg, jeder schwatzt erst mal ne Runde und dann geht es gemütlich weiter. In Deutschland würden dabei einige völlig durchdrehen aber die Schweden sind da völlig entspannt. Wenn nicht gar tiefenentspannt Smiley
Die Geschichte mit dem Nummern ziehen begegnet einem aber auch öfter so geht es halt immer schön nach der Reihe und niemand drängelt sich vor. Wenn man sich dran gewöhnt hat, eine feine Sache.

Angeln in Schweden

Ein wahres Paradies für Angler, allerdings braucht man eine Angelkarte die man in den Touristenbüros erhält, manchmal auch in kleinen Läden oder auch an einer Ausgabestelle die in einem Privathaus liegen kann, erkennbar an einem kleinen Blauen Schild. Niemand sollte ohne Karte angeln, denn auch wenn man glaubt allein zu sein, ist es nicht unwahrscheinlich plötzlich kontrolliert zu werden und bei solchen Sachen verstehen die Schweden keinen Spaß.

Offenes Feuer

In Schweden ist es grundsätzlich verboten von Juni bis Ende September offenes Feuer zu machen, gegen einen kleinen Grill wird niemand etwas sagen, aber ein größeres Feuer kann schon Ärger bereiten. Bei einem Land das zu 53 % mit Wald bedeckt ist, im Sommer eben auch nicht ungefährlich.
Lagerfeuer sind nur dann erlaubt, wenn keine Flächen- oder Waldbrandgefahr besteht. Bei Trockenheit wird ein allgemeines Feuerverbot erlassen. In Naturreservaten und Nationalparks sind Lagerfeuer meist gänzlich verboten. Erkundigen Sie sich daher vor einem Outdoor-Aufenthalt im nächstgelegenen Touristenbüro! Löschen Sie Ihr Feuer sorgfältig, bevor Sie Ihren Lagerplatz verlassen. Sollte sich Ihr Feuer ausbreiten, haften Sie allein für den entstehenden Schaden!
Machen Sie niemals Feuer auf Felsen oder Klippen. Die Hitze lässt diese bersten, und es entstehen nicht wieder gut zu machende Schäden.


Treibstoffpreise Stand Oktober 2012

    • Normal bleifrei           1,75€
    • Super bleifrei             1,85€
    • E85                            1,22€ (In Deutschland dreht bei E10 schon alles am Rad Smiley )
    • Diesel                         1,76€

Anreise nach Schweden über die Brücken oder per Fähre?

Eine pauschale Aussage richtig oder falsch gibt es hier nicht, in den letzten Jahren sind wir entweder komplett über die Brücken gefahren oder mit einem Kombiticket einer der kurzen Fähren + die Brücke. In diesem Jahr haben wir ein Sonderangebot der TT-Line genommen und fahren nun von Travemünde nach Trelleborg. Eigentlich muss man jedes Jahr aufs neue die Preise vergleichen und dann entscheiden auf welchem Wege man nun anreisen will. Ohne Prüfung der jeweils aktuellen Preise und Varianten kann man schnell mal 100- 200 Euro mehr ausgeben als man muss.