Montag, 30. September 2013

Winterpause für den Wohnwagen

Die Saison ist vorbei und der Winter naht , was ist zu tun, damit unser Wohnwagen keinen Schaden nimmt?

Als erstes räumen wir den Wagen immer erstmal auf, alle Klappen auf und dann erstmal sortieren was drin bleiben soll und was nicht, wir haben bei solchen Aktionen schon Dinge gefunden, die wir schon verloren geglaubt haben. Wir putzen den Wagen, dann hat man im Frühjahr etwas weniger Arbeit und das überflüssige Zeugs ist schon mal raus.Das spart deutlich Gewicht, denn sonst schleppt man wieder Dinge mit, die keiner braucht. So eine "Entrümpelungsaktion" ist immer wieder ein Erlebnis :-)

Wir stellen alle Polster auf und öffnen alle Schränke und Klappen im Wohnwagen, so kann die Luft im Wohnwagen zirkulieren und es kann sich kein Schwitz oder Kondenswasser bilden und uns böse Überraschungen in Sachen Schimmel bereiten. Wir gehören auch zu den unbelehrbaren Campern die einen Luftentfeuchter aufstellen. Viele Camper halten das für Blödsinn, weil ja über Zwangsbelüftungen wieder Luftfeuchtigkeiten nachströmen kann. Das Argument mag stimmen, wir fühlen uns so besser und haben auch den Eindruck das dadurch der Geruch im Wohnwagen angenehmer ist. Letztendlich ist der Kostenfaktor auch nicht so hoch, aber wie gesagt in den Internetforen immer ein Diskussionsthema.
Getränke sollten vollständig aus dem Wohnwagen entfernt werden, es wäre nicht das erste Mal das eine Flasche Rotwein friert, platzt und bei höheren Temperaturen dann der ganze Wagen versaut ist. Der Ouzo kann natürlich drin bleiben :-)


Die Tanks sollten gereinigt und desinfiziert werden und danach vollständig entleert werden. Im Tank selbst ist meist im Boden ein Stöpsel den man lösen kann. Zusätzlich gibt es in der Nähe des Tanks Auslaufhähne die vollständig geöffnet werden sollten. Die Wasserhähne sollte in Mittelstellung gebracht werden und bleiben geöffnet. Da unser Wohnwagen auch im Winter am Strom hängt, habe ich einen Schalter verbaut der die Stromversorgung zu den Pumpen unterbricht. 
Restwasser bekommt man prima raus wenn man den Duschkopf abschraubt und in den Schlauch kräftig hinein bläst. aber auch Luftpumpen und andere Hilfsmittel leisten da gute Dienste.

Gerade Besitzer einer kleine Therme sollten auf eine Vollständige Entleerung achten. Im Frühjahr steigen die Verkaufszahlen der Ersatz- Ummantelungen immer rapide an, die Dinger sind mega frostempfindlich! 

Den Tank für die Toilettenspülung kann man vollständig entleeren, meist findet sich an der Außenklappe ein kleines Rohr aus Glas, das den Füllstand anzeigt, oben hängt das kleine Rohr in eine Gummistück, dort kann man das Rohr vorsichtig herausziehen und nach unten drücken, so kommt das Wasser aus dem Tank.
Wir leeren den Tank allerdings nicht, da wir auch im Winter mal losfahren. Dazu fülle ich den Tank zusätzlich mit Frostschutz für Scheibenwaschanlagen auf, so spart man sich böse Überraschungen und es ist auch die Lösung für die Fälle, wo eine 100%ige Entleerung des Tanks nicht gelingen mag.

Zum Thema Tankreinigung habe ich einen eigenen Blogbeitrag erstellt:
http://wohnwagen-urlaub.blogspot.de/search/label/Trinkwasser%20im%20Wohnwagen

Türdichtungen und Fensterdichtungen sollten gründlich gereinigt werden, insbesondere in den Wülsten mit Lappen und warmen Prilwasser feucht auswischen. Staub und Sand muss da raus! Danach wird man wie am Auto auch mit Pflegemittel Glycerin, Silikon oder Talg einschmieren.

Kühlschrank gründlich reinigen, danach mit Essig auswischen, das desinfiziert und sorgt für einen angenehmen Geruch. Der Kühlschrank muss offen stehen bleiben, damit sich kein Schimmel bildet. Gasflasche abdrehen, Kappe drauf und die Schläuche auf Schäden prüfen. Darauf achten das die Lüftungen im Gaskasten sauber und vollkommen frei sind.

Die Handbremse muss gelöst werden, damit diese im Frühjahr nicht fest sitzt.

Beim Thema Reifen gibt es wieder die größten Diskussionen, die einen bocken den Wagen auf und decken die Reifen ab, damit die UV Strahlung die Reifen nicht schädigen kann. Andere fahren den Wohnwagen in Schalen um Standplatten zu vermeiden. Ich persönlich erhöhe lediglich den Luftdruck um 0,5 bar und mehr unternehme ich da nicht. Wir verwenden grundsätzlich Markenreifen und tauschen diese spätestens nach 5 Jahren.

Batterien sind auch ein wichtiges Thema, diese müssen unbedingt vor eine vollständigen Entladung geschützt werden. Man kann die Batterie ausbauen und im Keller lagern, zuvor sollte man die Batterie vollständig laden und alle 6-8 Wochen den Ladezustand kontrollieren und ggf. erneut laden. Da unser Wohnwagen am Haus steht, lasse ich die Batterie im Wohnwagen und steuere das Ladegerät über eine Zeitschaltuhr die jeden ersten Freitag im Monat die Batterie lädt. Immer wieder lese ich das die Batterie raus muss, weil die Kälte der Batterie schaden kann. Ich sehe das nicht so, denn im Auto baut man die ja im Winter auch nicht aus. Entscheidend ist man regelmäßig die Batterie lädt.
Zum Thema Batterien habe ich noch einen Beitrag im Blog der sich etwas ausführlicher mit dem Thema beschäftigt. In dem Beitrag werden auch die unterschiedlichen Batterietype vorgestellt und erklärt.

http://wohnwagen-urlaub.blogspot.de/search/label/Batterien%20f%C3%BCr%20Wohnwagen

Schneelasten auf dem Dach
Man sollte das Gewicht von Schnee nicht unterschätzen, steht der Wohnwagen weit entfernt im Freien (z.b. auf dem Dauercampingplatz) und man hat keine Kontrolle darüber, kann man das Dach von innen abstützen. Dazu findet man im Baumarkt Stützen die man durchaus dazu verwenden kann. In unserem Fall ist das etwas einfacher, da der Wagen am Haus steht, liegt viel Schnee drauf fege ich zwischendurch das Dach ab.

Planen Ja oder Nein?

Auch das ist in Internetforen immer wieder ein Thema, die einen meinen man muss das unbedingt machen, die anderen raten davon ab. Ich persönlich würde auch keine Planen verwenden, da das Schwitz / Kondenswasser 
den Wohnwagen schaden kann und weil ich denke das Fenster und Lack verschrammt werden können, wenn Wind und Sturm die Plane bewegt.
Zusätzlich bin ich der Meinung das ein Wohnwagen auch für draußen gebaut wird.
Hat man die Möglichkeit den Wohnwagen in einer Scheune oder unter einem Unterstand abstellen zu können, ist das natürlich perfekt. 

Wenn möglich sollte man seinem Wohnwagen immer mal wieder einen Besuch abstatten und kräftig lüften. Auch hier haben wir den Heimvorteil das der Wagen am Haus steht.

Allerdings verwende ich den Wohnwagen gern nach dem Kartenspielen bei Freunden als Gästebett, damit die Frau des Hauses in Ruhe schlafen kann :-) Dabei mache ich schon tagsüber die Heizung an (auf kleiner Flamme). An den Fensterdichtungen wird man im Herbst und Winter Wasseransammlungen bemerken.

Nach Ausnüchterung gibt es dann einen starken Kaffee und der Wagen wird ordentlich gelüftet, damit verschwinden die Waseransammlungen an den Fenstern automatisch und die Luftqualität verbessert sich deutlich :-)

Da ich gerne bei offenem Fenster schlafe, halte ich das im Wohnwagen auch so, das Fenster wird einen Spalt breit geöffnet, auch wenn die Heizung läuft. Der Mehrverbrauch schlägt kaum zu Buche, da ich die Heizung über Nacht eh nur auf kleiner Stufe betreibe.


Die Stützen sollten gereinigt werden und dabei besonders die Spindeln, ich erledige das immer mit einem Hochdruckreiniger. Danach sprühe ich die mit WD 40 ein, andere verwenden Teflonspray. Waffenöl ist übrigens identisch mit WD 40. Nicht verwenden sollte man Fette, da diese den Dreck anhaften lassen und dann die Spindel blockieren können. Kurbeln Sie den Wagen nicht mit den Stützen hoch um ggf. die Reifen zu entlasten. Stützen sollen abstützen, nicht anheben! 
Ansonsten kann es einem passieren, das der Boden bricht und die Stütze dann im Kleiderschrank steht...

Besitzer von Senseo Kaffeemaschinen und ähnliche Geräten, sollten diese im Winter unbedingt aus dem Wohnwagen nehmen, da in den Maschinen immer ein Rest Wasser bleibt und die Dinger sehr empfindlich sind.

Fernseher, Radio usw.lasse ich im Wagen, wobei im Winter diese Geräte erst eingeschaltet werden sollten nach dem es bereits ca 30- 40 Minuten  warm ist im Wohnwagen, ansonsten kann es einem passieren, dass die Netzteile sich in die ewigen Jagdgründe verabschieden. 

Hab ich was vergessen? Verbesserungsvorschläge? Immer gern gesehen per Mail an Robert-Gabriel@gmx.de